Gottes Bund mit Abraham
Er fühlt deinen Schmerz
Beten:
Herr, Du kennst die Geheimnisse, die wir in uns tragen.
Wir bitten Dich:
Zeig uns die Bereiche unseres Lebens, die Du gern ausfüllen und gebrauchen möchtest.
Lesen:
Abram empfing folgende Botschaft Gottes des Herrn in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram! Ich selbst bin dein Schutz. Du wirst reich belohnt werden.« Da erwiderte Abram: „Gott, mein Herr, was willst Du mir denn geben? Ich werde ja kinderlos sterben und meinen Besitz erbt Eliëser von Damaskus. Du hast mir doch keinen Sohn gegeben. Der Sklave, der in meinem Haus geboren wurde, wird mich beerben.“
Da kam das Wort Gottes des Herrn zu ihm: »Nein, er wird nicht dein Erbe sein, sondern einer, den du zeugen wirst, der soll dich beerben.« Darauf führte Er ihn ins Freie und sagte: »Blick doch zum Himmel auf und zähl die Sterne, wenn du es kannst!« Und fügte hinzu: »So wird deine Nachkommenschaft sein!« Abram glaubte Gott dem Herrn und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an.
Dann sagte Er: »Ich, Gott dein Herr, habe dich aus Ur in Chaldäa geführt, um dir dieses Land als Eigentum zu geben.« „Gott, mein Herr“, erwiderte Abram, „woran könnte ich erkennen, dass ich es je besitzen werde?“ Da sagte er: »Bring Mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Schafbock, eine Turteltaube und eine junge Taube!« Abram holte die Tiere, zerteilte jedes in zwei Hälften und legte die Teile einander gegenüber. Nur die Vögel zerteilte er nicht. Da fielen Raubvögel über die Fleischstücke her, doch Abram verscheuchte sie.
Als nun die Sonne unterging, fiel ein Tiefschlaf auf Abram und eine unheimliche, erdrückende Angst legte sich auf ihn. Da sagte Gott der Herr zu ihm: »Du sollst jetzt erfahren, dass deine Nachkommen als Fremde in einem Land leben werden, das ihnen nicht gehört. Dort werden sie unterdrückt und zu Sklavendiensten gezwungen — vierhundert Jahre lang. Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, wird Mein Strafgericht treffen. Und dann werden sie mit großem Besitz von dort wegziehen. Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen und in Frieden sterben und begraben werden. Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren, denn die Schuld der Amoriter hat noch nicht ihr volles Maß erreicht.«
Als dann die Sonne untergegangen und es ganz finster geworden war, fuhr auf einmal etwas zwischen den zerteilten Tieren hindurch, das wie ein rauchender Schmelzofen aussah und wie eine brennende Fackel. So schloss Gott der Herr damals einen Bund mit Abram und versprach ihm: »Deinen Nachkommen gebe Ich dieses Land, vom Strom Ägyptens bis an den Euphrat, das ganze Gebiet der Keniter, Kenasiter und Kadmoniter, der Hetiter, Perisiter und Refaditer, der Amoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebusiter.«
Entdecken:
Es muss eine Nerven aufreibende Zeit für Abram gewesen sein. Er hatte schon längst das Rentenalter erreicht, [Abram gehorchte dem Befehl Gottes des Herrn und brach auf. Lot zog mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 1. Mose 12,4], als Gott ihm mitteilte, dass er in unbekannte Gebiete aufbrechen und alles hinter sich lassen sollte.
Gott zeigt uns oft nicht den ganzen Weg, sondern nur den nächsten Schritt. Glauben bedeutet: Gott zu vertrauen, dass Er uns ans Ziel bringt — ohne zu erwarten, dass die Reise dorthin leicht werden wird.
Ein schwieriges Thema: Keine Kinder bekommen zu können war zu damaliger Zeit eine große Herausforderung, vor allem für Frauen. Gottes Zusage an Abram und Sarai ihnen unzählig viele Nachkommen zu schenken wurde statt zum Grund tiefer Freude zu einer Quelle großer Verbitterung: „Du hast mir doch keinen Sohn gegeben!“ Aber Gott gebraucht diese besonders sensible Situation, um Abrams Glauben wachsen zu lassen.
Gibt es in eurem Leben einen besonders sensiblen Bereich? Etwas, mit dem ihr hadert? Bitte versteht diese Frage nicht falsch. Es geht jetzt nicht darum vorschnell große Fragen zu beantworten. Aber manchmal ist es nötig, dass wir unsere Zweifel vor Gott bringen und Ihm ehrlich sagen: „Gott, ich halte das nicht länger aus. Wenn ich in dieser Situation etwas verstehen oder lernen soll, dann zeig es mir.“
Eine unmögliche Aufgabe: Jeder Mensch kommt irgendwann an den Punkt, an dem alles erfüllt ist mit Angst und Trostlosigkeit — egal, ob wir unser Leben mit oder ohne Gott gestalten. Abram muss feststellen, dass das versprochene Land von unzählig vielen „–itern“ bewohnt ist (15,19). Und jetzt? Gott weiß, dass Er Abram nun den Rücken stärken muss. Deshalb schenkt Er ihm ein wenig Einsicht in den Plan, den Er für ihn und seine Familie hat (15,12–21).
So wünscht sich das wohl jeder: „Gott, könntest Du mir vielleicht in einer E–Mail kurz Deine Gedanken für die nächsten Wochen zuschicken? Das wäre wirklich hilfreich!“ Genau genommen gibt Gott uns tatsächlich immer wieder Einblick in Seine Pläne.
Wenn wir darüber nachdenken, was Gott in der Vergangenheit getan hat — bei den Menschen in der Bibel oder in unserem Leben — dann werden wir wissen, ob wir Gott auch in Zukunft vertrauen wollen oder nicht.
Gott schenkt Abram einen Glauben, der wächst. Und darüber hinaus erhält Abram Einsicht in Gottes Gedanken. Doch damit nicht genug: In besonderer Weise darf er Gottes Gegenwart erleben. Und diese Erfahrung führt dazu, dass Ängste und Sorgen an Bedeutung verlieren.
Anwenden:
Es gibt sie, diese große Anzahl an „–itern“,
denen wir kaum etwas entgegen setzen können.
Wie begegnest du diesen Dingen?
Hat das was mit deinem Glauben an Gott zu tun?
Beten:
Gott, Du kennst die Dinge in unseren Leben, die uns Angst und Sorgen bereiten.
Bitte zeig uns, dass Du in diesen Herausforderungen an unserer Seite bist.
Und hilf uns, Dir zu vertrauen. Amen.